Der europäische Fernwanderweg E5, zieht sich von Pointe du Raz in der Bretagne bis nach Avesa bei Verona in Italiens Nordosten und legt dabei eine Gesamtstrecke von etwa 3200 km zurück. Wenn Wanderer vom E5 sprechen, geht es dabei allerdings meistens um die Etappen der Alpenüberquerung, insbesondere um den Teil, der den Alpenhauptkamm passiert.
Für gewöhnlich beginnt die Alpenquerung via E5 in Oberstdorf und endet in Meran, bzw. am Vernagter Stausee oberhalb von Meran. Es ist zeitlich und streckenmäßig die kürzeste Möglichkeit, die Alpen zu Fuß zu meistern und es ist eine ausgesprochen schöne und abwechslungsreiche Route. Der E5 führt von Oberstdorf im Allgäu über das Lechtal nach Zams bei Landeck in Tirol, führt über Wenns durch das Pitztal und dann über die Braunschweiger Hütte und die Gletschergebiete oberhalb von Sölden in die Öztalregion. Von dort aus geht es über Vent und die Martin-Busch-Hütte hinab nach Italien ins warme Südtirol, wo für gewöhnlich am Vernagt-Stausee bei Meraner Speck und einem zünftigen Tiroler Bier der Zieleinlauf gefeiert wird.
E5 auf Abwegen – Meine Variante der Alpenüberquerung auf einer alternativen Route
20. Februar 2018 um 19:31 Uhr
Hallo Markus,
mit Begeisterung habe ich Deinen Bericht E 5 auf Abwegen gelesen. Ich bin zum Entschluss gekommen im Juli 2018 diese Tour zu laufen. Im vergangenen Jahr war ich mit einer Bergschule, bei wenig gutem Wetter, unterwegs. Es war schön jedoch auf den Hütten sehr voll und laut. Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen diese Tour 2018 alleine zu wiederholen, jedoch auf kleineren Hütten. Ich werde an einem Diensttag starten. An welchem Wochentag hast Du Deine Tour begonnen?
Für eine Antwort wäre ich dankbar.
Nochmals vielen Dank für den Bericht E 5 auf Abwegen.
MFG
K. Lehmann
21. Februar 2018 um 9:42 Uhr
Hallo Karl,
ich bin an einem Samstag (2.Juli) nach Oberstdorf gefahren und am Sonntag relativ früh morgens losgelaufen. Die meisten Bergschulen laufen am ersten Tag recht entspannt und spät los, weil sie noch einiges zu erklären haben und ja nur bis zur Kemptner Hütte müssen, Somit ist der erste Tag nach 2,5 -3 Stunden erledigt. Meine Etappe ist deutlich länger. Auf der Kemptner Hütte war ich dadurch lange vor dem großen Ansturm, ein weiterer Vorteil, denn die schöne Atmosphäre dort kann man in der Ruhe des Vormittags viel besser geniessen. Ich denke aber zwischen Sonntag und Mittwoch sind alle tage eine gute Wahl.
Da einige Etappen kaum oder gar nicht von anderen Menschen bewanderrt waren, empfehle ich Dir dringend – wenn Du vorhast alleine zu laufen – schon morgens beim loslaufen die Hütte zu informieren, die Dein Tagesziel ist. Auf dem richtigen E5 ist genug los aber wenn auf den Nebenwegen etwas passiert und da reicht ja ein umgeknickter Fuss, kann es dauern, bis jemand vorbeikommt (speziell Tag 1 und 2).
Dann wünsche ich Dir viel Erfolg und schönes Wetter für Deine Tour. Kannst ja danach mal hier oder bei outdooractive ein kurzes Feedback hinterlassen, wie es war!
Viele Grüße
Markus
14. September 2020 um 21:01 Uhr
Hallo Markus,
Dein Routenvorschlag ist immernoch aktuell und eine großartige Variante zur klassischen Standardroute! Letze Woche bin ich sie gelaufen, „dank“ Corona waren insgesamt weniger Wanderer auf der Route, die Kapazitäten der Hütten sind ja aktuell entsprechend reduziert.
Meine Route entsprach ziemlich genau Deinem Vorschlag: Bernardseck und Württemberger Hütte um den recht vollen Kemptner und Memminger Hütten zu entgehen – und um meine Knie zu schonen. Anders als Du habe ich an Tag 3 nicht die Venetbahn benutzt, sondern bis zu Fuß zur Zammer Skihütte aufgestiegen. Große Hütte aber nette Stimmung. Deine Empfehlung Larcher Alm „auf der anderen Seite“ hat ein Wanderkollege genutzt und war sehr zufrieden.
Von der Braunschweiger Hütte – top!!!! (ich hatte ein 7er Zimmer für mich 😉 – ging es über’s Pitztaler Jöchl und dann abweichend von Deiner Route für mich nicht durch den Tunnel sondern auf der originalen E5-Route „umzu“ ins Ötztal, 13km und etliche Höhenmeter, die sich aber für mich gelohnt haben. Ab östlichem Tunnelausgang dann wieder auf Deinen Spuren nach Vent. Am nächsten Morgen in 6h (plus Brotzeit auf der Similaun-Hütte nach Vernagt und per Bus nach Meran. Und das alles – dank konsequentem Einsatz der Wanderstöcke und meiner leichten Trailrunners statt Wanderstiefel (m.E. für diese Tour nicht erforderlich) komplett blasenfrei und ohne „Fahrwerkschäden“ 🙂
Kurz: Ein Traum, will wieder los… !
Also, vielen Dank für’s Teilen Deiner Route!!! Auch 2020 ein absolut guter Tip!!!
Beste Grüße
Karsten
15. September 2020 um 8:41 Uhr
Hallo Karsten,
das freut mich wirklich zu hören! Habe gerade gestern noch mit einem Freund über die Tour gesprochen und davon erzählt, wie angenehm es auf dem kleinen und familiären Würtembergerhaus war. Ich werde hier immer wieder nach dem Weg übers Leiterjöchl gefragt, vor dem einige doch Respekt haben, nicht zuletzt, weil ich ein bißchen davor warne, sich ohne ausreichende Bergerfahrung da hoch zu wagen. Wie würdest Du es einschätzen, nachdem Du es jetzt kennen gelernt hast?
Viele Grüße
Markus